Wismar

Wismar
Wịs|mar:
Hafenstadt an der Ostsee.

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Wịsmar,
 
kreisfreie Stadt in Mecklenburg-Vorpommern, 14 m über dem Meeresspiegel, an der Südspitze der Wismarbucht, 47 400 Einwohner; Fachhochschule, Technologie- und Gewerbezentrum, Stadtmuseum im Schabbellhaus (1569-71); Meerestechnikwerft mit großer Schiffbauhalle, Maschinen- und Anlagenbau, Metall-, Elektro-, Möbel-, Nahrungsmittel-, Bauindustrie, Sektkellerei, Großsägewerk, Fischfang; Überseehafen (Güterumschlag 1997: 1,85 Mio. t; v. a. Kalisalze, Mineralöle, Getreide, Holz, Torf, Splitt, Baustoffe, Chemikalien und Stückgut) und Alter Hafen (für den Schiffsausflugsverkehr).
 
 
Die von Backsteinbauten geprägte Stadt besitzt trotz schwerer Kriegsschäden (1945) einen der größten erhaltenen mittelalterlichen Stadtkerne Deutschlands mit Teilen der mittelalterlichen Stadtmauer, von den ehemaligen fünf Stadttoren blieb das spätgotische Wassertor (um 1450) am Alten Hafen erhalten. Von der gotischen Marienkirche (13./14. Jahrhundert) blieb nach Kriegszerstörung und Sprengung der Kirchenschiffsruine (1960) nur der Turm zurück. Im Wiederaufbau befindet sich seit 1990 die 1945 stark beschädigte Georgenkirche (13.-15. Jahrhundert). Wichtige Bauwerke sind auch die Nikolaikirche (um 1380-1487) mit reicher barocker und mittelalterlicher Ausstattung, Heiliger-Geist-Spital (14. Jahrhundert), Fürstenhof im italienischen Renaissancestil (1552-54) und das ehemalige schwedische Zeughaus (1700) sowie am Markt das klassizistische Rathaus (1817-19), das spätgotische Backsteingebäude »Alter Schwede« (um 1380) mit Schmuckgiebel und zahlreiche historische Bürgerhäuser, auf dem Markt Brunnenhaus »Wasserkunst« (1580-1602). Die Altstadt wurde 2002 zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt.
 
 
Wismar wurde bereits 1229 als Stadt mit lübischem Recht erwähnt. Sie stand unter mecklenburgischer Herrschaft (1257-1358 Residenz der Fürsten von Mecklenburg). In Anlehnung an Lübeck nahm Wismar am Aufstieg der Hanse teil. Wollweberei und Brauerei waren neben dem Fernhandel die Grundlagen für die wirtschaftliche Blüte während des Mittelalters. Trotz seiner überragenden Stellung - Wismar war neben Lübeck, Rostock und Stralsund eine der mächtigsten Städte im wendischen Quartier der Hanse - konnte sich die Stadt nicht aus der Herrschaft der Mecklenburger lösen. 1648 wurde Wismar an Schweden abgetreten und zu einer starken Festung ausgebaut. 1803 trat Schweden die Stadt pfandweise an Mecklenburg(-Schwerin) ab, verzichtete aber erst 1903 auf den Einlösevorbehalt.
 
 
F. Techen: Gesch. der Seestadt W. (1929);
 K. Nitsche u. A. Düsing: W. Gesch. u. Gesicht einer Stadt (Leipzig 21971).
 

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Wịs|mar: Hafenstadt an der Ostsee.

Universal-Lexikon. 2012.

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